Die Schule in Peesten
Quelle: Heimatbuch der Gemeinde Kasendorf
Es kann angenommen werden, dass die Schule Peesten wie die Kirchengemeinde im ausgehenden 14. Jahrhundert gegründet wurde, ein urkundlicher Nachweis ist jedoch nicht vorhanden. Die erste Notiz von einem Schullehrer in Peesten berichtet von einem Wolf Adam Tau. Über ihn steht im Pfarrbuch, dass er l604 ein Söhnlein taufen ließ. Nach ihm liegen die Namen der hier tätigen Lehrer lückenlos vor. Es ist wahrscheinlich, dass von der Gründung an Kirchengemeindezugehörigkeit und Schulsprengel identisch waren.
Nach ständigen Sprengelstreitigkeiten mit Melkendorf wurde 1733 entschieden: "Zu Peesten soll künftig Dörnhof, Lopp diesseits des Baches und 3 Höfe in Proß gehören". Die definitive Einschulung der Orte Gundersreuth, Appenberg und Proß rechts des Baches wurde 1833 durch Regierungsreskript angeordnet.
1733 wurde das Schulhaus als Holzgebäude zwischen Schloss und Kirche mit Lehrzimmer, Lehrerwohnung und Stall neu errichtet. Da sein Zustand bis zum Jahre 1792 sehr "mangelbar" geworden war, wurde es schließlich bis unter das Dach mit Quadern aufgemauert. 1836 baute man einen neuen Schulstadel und 1844 einen neuen Schulbackofen.
Das 1895 neu erbaute Schulhaus auf dem gleichen Platz (das heute noch steht und im Besitz der Töpferei Trommler ist) genügte solange den schulischen Ansprüchen, als die Schule einklassig geführt werden konnte.
Vom Schuljahr 1928/29 ab erfolgte in Peesten die Einführung des 8. Schuljahres, zunächst freiwillig. Die Ober- und Unterklasse musste nun im Wechselunterricht gesondert geführt werden, bis am 5. Januar 1930 ein neu erbautes Schulhaus in der Lichtentanne mit zwei Klassenräumen bezogen werden konnte.
Zu Beginn der sechziger Jahre zeichnete sich wieder eine steigende Tendenz der Schülerzahlen ab. Außerdem waren größere Reparatur- und Umbaumaßnahmen notwendig geworden, so dass das Schulhaus 1963 umgebaut und erweitert wurde.
Nur sechs Jahre, von 1963 bis Schuljahresende 1969, besuchten die Kinder der drei Schulverbandsgemeinden Peesten, Proß und Lopp gemeinsam das neue Haus, das neben vier Klassenzimmern, zwei Gruppenräumen und Lehrerzimmer auch einen Gymnastiksaal besaß.
Mit der Einführung des 9. Schuljahres in Bayern 1969 fand auch eine äußere Schulreform statt. Für den neu gegründeten Schulverband Thurnau/Kasendorf wurde eine mehrzügige voll gegliederte Grund- und Hauptschule geschaffen und im Rahmen dieser schulischen Gebietsreform die Volksschule Peesten aufgelöst. Die Gemeinden Peesten und Lopp traten dem Schulverband Thurnau/Kasendorf bei, die Schüler der Gemeinde Proß wurden der Schule Melkendorf zugewiesen.
Das Schulhaus in Peesten wurde bis 1992 von der Volksschule Kasendorf mitbenützt und war anfangs mit vier, später nur noch mit zwei Klassen der Grundschule belegt.
Seit 1995 ist das ehemalige Schulgebäude in der Lichtentanne im Besitz der Fa. K+S Richter, die das Gebäude umfassend renoviert und modernisiert hat und als Produktionsstätte für elektrische Steuerungen und Schaltanlagen nutzt.
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